Der Funktionsregler nach Fränkel ist eine Apparatur welche der Bissverschiebung beim Rückbiss (Funktionsregler II), und beim Vorbiss des Unterkiefers (Funktionsregler III) dient. Weniger verbreitet war der Funktionsregler bei Platzmangel der Zähne (Fränkel I ) und beim offenen Biss (Fränkel IV). Unter den vielen herausnehmbaren Zahnspangen, die mit dem Wirkprinzip des Aktivators arbeiten, ist der Funktionsregler eine Ausnahme, da er nur aus Plastikschilden im Mundvorhof und Drahtelementen besteht. Der Funktionsregler ist damit nicht nur an den Zähnen, sondern zum Teil an den Weichteilen, also Lippen und Wangenwerts gefestigt. Dadurch wird der Zungenraum kaum eingeengt. Der Funktionsregler ist also sehr angenehm zu tragen, setzt allerdings einen umsichtigen Patienten voraus, da er sich leicht verbiegen kann. Für die Anfertigung im Labor ist ein Konstruktionsbiss erforderlich.
Der Funktionsregler dient der Behebung unphysiologischer Raumbedingungen und muskulärer Dysbalancen. Mit dem Funktionsregler kann Lage und Spannung der perioralen Muskulatur verändert und somit das Wachstum und die Entwicklung der knöchernen Strukturen sowie die Stellung der Zähne beeinflusst werden. Außerdem löst er regionale Verspannungen, besonders im Bereich der Naso- und Mentolabialfalte. Er hat zusätzlich auch eine physiotherapeutische Wirkung durch Massage und Kneten der Weichteile über die Schilde bei allen Funktionsbewegungen der perioralen Muskulatur (wie Sprechen, Schlucken, Mimik). Gleichzeitig ist er aber auch ein orthopädisches Trainingsgerät: „erzwungene Gymnastik“ der Lippen- und Wangenmuskulatur durch funktionelle Anpassung an die Kunststoffelemente.